Einsatz beim Hochwasser der Isar
Am Montag, dem 03.06.2013, wurde in der Nacht am Pegel Landshut/Birket das relevante Niveau von 340cm überschritten. Daher wurde die FF Bruckbergerau am Vormittag komplett von einem anderen laufenden Einsatz (Überflutung einer Produktionshalle in Edlkofen) abgezogen, um die Deichwacht zu übernehmen. Zur Koordination der beiden Einsätze wurde am Bauhof der Gemeinde Bruckberg eine mobile örtliche Einsatzleitung eingerichtet.
In den Tagen zuvor zeichnete sich die Entwicklung auch bereits näherungsweise ab, der Pegel der Isar war allerdings bis zum späten Abend des 02.06.2013 relativ langsam gestiegen. In der Nacht vom 02.06. zum 03.06.2013 stieg der Pegel dann erheblich. Die Entwicklung setzte sich im Laufe des Montags (03.06.2013) fort.
Resultat war ein derartiger Pegel, dass um 17:00 Uhr der Katastrophenfall für den Landkreis Landshut ausgerufen werden musste.
Die örtliche Einsatzleitung wurde daraufhin zum Parkplatz des Gasthauses Eberl verlagert, dort wurde dann auch (wie bereits bei der Hochwasserschutzübung Anfang Oktober 2008) ein Sandsackfüll- und verladeplatz eingerichtet.
Zahlreiche Feuerwehren der Umgebung wurden zur Unterstützung angefordert, außerdem kamen auch viele Nicht-Feuerwehrler zu Hilfe. Dadurch gelang es, in wenigen Stunden den Damm an seiner kritischsten Stelle um die Höhe zu erweitern, die in etwa für den schlimmsten Fall errechnet wurde, und die meisten Einsatzkräfte konnten noch im Laufe der Nacht abrücken.
Das THW stellte ab Nachmittag u.a. die Beleuchtung zur Verfügung. Der Malteser Hilfsdienst sorgte für die medizinische Betreuung sowie für einen Teil der Verpflegung der Einsatzleitung und der Helfer.
In der Folgezeit wurde durch die FF Bruckbergerau die Deichwacht sichergestellt, unterstützt von Kameraden der FF Bruckberg und Gündlkofen.
Der Pegel der Isar stieg bis zum frühen Morgen des 04.06.2013 noch weiter an und begann dann sehr langsam und unregelmäßig zu fallen. In der Spitze war der Durchlass unter der Autobahn A92, durch den sich das am Deich angestaute Wasser presste, vollständig ausgefüllt. Glücklicherweise stieg der Pegel der Isar nicht noch weiter an, da dies bedeutet hätte, dass aufgrund der fehlenden Ablaufmöglichkeit für die zusätzlichen Wassermassen innerhalb sehr kurzer Zeit der Pegel am Deich in sehr kurzer Zeit um einen erheblichen Betrag gestiegen wäre.
Bei der Deichwacht wurden keine Probleme festgestellt. Es gab keine Sickerstellen und keine Aufweichungen. Ein Problem, das uns auch in den Folgetagen beschäftigte (und zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels auch immer noch beschäftigt), war das Druckwasser (durch die Wassermassen der Isar wird auf der Landseite Grundwasser nach oben an die Oberfläche gepresst) und der steigende Grundwasserspiegel. Durch diese Erscheinungen wurden zahlreiche Keller überflutet und die Kanalisation wurde einfließendes Wasser von den Straßen sowie das eingeleitete Wasser vom Auspumpen der Keller extrem belastet.
Noch eine Anmerkung zu Gerüchten, die auf Facebook und anderswo gestreut wurden: Der Damm war zu keiner Zeit gefährdet oder in irgendeiner Form gebrochen. Es ging bei dem Einsatz "nur" um die Höhe des Deiches. Wer solche Gerüchte streut, sollte sich an der richtigen Stelle kundig machen oder, was noch deutlich besser wäre, sich selbst an der Gefahrenabwehr beteiligen. Letzteres haben viele MitbürgerInnen getan - vielen Dank an dieser Stelle auch an sie für die geleistete Arbeit!
Wer noch Bilder aufgenommen hat - wir sind dankbar für alles Material. Im Einsatz fehlt meist die Zeit für Aufnahmen, da alle beschäftigt sind.